Nachhaltigkeit wird im öffentlichen Personennahverkehr von Angers großgeschrieben. Hierzu betreibt die RATP ihre gesamte Straßenbahnflotte mithilfe einer umweltfreundlichen Bodenstromversorgung. Auch die energieeffiziente Raumautomation im Depot leistet einen wertvollen Beitrag zur Senkung des CO2-Fußabdrucks: Auf Basis von EnOcean-Technologie sorgt dort intelligente Funksensorik von Thermokon für eine bedarfsgerechte Steuerung von Raumtemperatur, Heizung und Beleuchtung.

Energieeffiziente Automatisierung für RATP
Intelligente Funksensorik von Thermokon für das Straßenbahndepot der RATP in Angers
Mit seinen zahlreichen Parks und Gärten gilt Angers, im westlichen Frankreich unmittelbar am Loiretal gelegen, als ausgesprochen grün. Auch kulturell und historisch ist die rund 160.000 Einwohner zählende Stadt bemerkenswert. Das gilt insbesondere für den 103 m langen „Teppich der Apokalypse“ im Schloss von Angers, der als größter mittelalterlicher Wandteppich der Welt im UNESCO-Register „Memory of the World“ geführt wird.
Auch der öffentliche Nahverkehr trägt zur hohen Lebensqualität von Angers bei. In Ergänzung zu den Buslinien wurde hierzu 2011 ein Straßenbahnnetz eröffnet, das von der international agierenden RATP Gruppe verwaltet wird. Das Netz deckt insgesamt 29 Gemeinden mit etwa 300.000 Einwohnern ab. Der Betrieb der auf drei Linien verkehrenden Züge – aufgrund ihres farbenfrohen Designs auch als „Regenbogenstraßenbahnen“ bekannt – ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt und erfolgt mithilfe von Bodenstrom. Durch diese klima- und umweltfreundliche Form der Energieversorgung können Luftschadstoffemissionen vermieden und Fahrgeräusche auf ein Minimum reduziert werden.
Automatische Steuerung der Raumparameter
Gewartet werden die Züge in einem zentral gelegenen Depot in Angers, dessen Energieeffizienz die RATP nach rund 15-jähriger Nutzung optimieren wollte. Das Unternehmen entschloss sich deshalb, die Wartungshalle sowie sämtliche Aufenthaltsräume mit intelligenter Raumsensorik auszustatten. Auf diese Weise sollte eine automatische, belegungsabhängige Steuerung von Temperierung und Beleuchtung der Räumlichkeiten und damit ein in höchstem Maße energie- und kosteneffizienter Betrieb bewirkt werden.
Besonderen Wert legte Yann, Administrator für Automatisierung und industrielle Informatiksysteme bei RATP, auf den Einsatz von funkbasierter Technologie: „Die Umsetzung der Maßnahme wollten wir möglichst zeit- und kosteneffizient gestalten. Durch die Möglichkeit, sämtliche Komponenten aufwandsarm und ohne das Verlegen neuer Leitungen in die Gebäudeautomation zu integrieren, bot uns ein funkbasiertes System hierfür ideale Voraussetzungen.“
Auf der Suche nach einem Produktportfolio, das diese Grundanforderung mit hoher Zuverlässigkeit und geringem Wartungsaufwand im täglichen Betrieb verbindet, nahm Yann Kontakt zu Thermokon auf. Die Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit, die die EnOcean-Lösungen des Sensorik-Experten auszeichnen, überzeugten den Projektleiter: „Das breite Spektrum an Sensoren für die unterschiedlichsten Applikationen erlaubte uns die flexible Anpassung an spezifische Anforderungen. Für Thermokon sprachen zudem die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der Lösungen, die eine wesentliche Voraussetzung für die präzise Erfassung und Steuerung der Raumparameter ist.“
Wirtschaftlich: kabellose Sensoren mit Energierückgewinnung.
Planung und Ausführung übernahm die RATP in Eigenregie und ohne Einbindung eines externen Systemintegrators. Zur Kommunikation mit der Gebäudeleittechnik wurden die Thermokon-Lösungen mithilfe des bidirektionalen Gateways STC 65 in eine Steuerungslösung von SBC integriert. Aufgrund der EnOcean-Technologie erfolgt diese Kommunikation kabellos. Für eine erstklassige Übertragungsqualität auch in den empfangsschwächeren Bereichen des Gebäudes sorgen dabei zwei SRE-Repeater.
Funkbasiert und somit ebenfalls kabellos ist zudem die Vernetzung mit den Lösungen zur Erfassung der Raumparameter, die der RATP spürbaren Mehrwert bot. Zu ihren maßgeblichen Vorteilen zählt neben der hohen Flexibilität bei der Sensorplatzierung eine schnelle und einfache Installation, bedingt durch den Verzicht auf eine Verkabelung. Insgesamt kommen im Depot der RATP fünf Raumsensoren vom Typ NOVOS 3 SR sowie vier Multikompaktsensoren zum Einsatz. Sie dienen der zuverlässigen Messung von Raumtemperatur, Feuchte und CO2-Gehalt bzw. der Erfassung von Temperatur, Feuchte, Helligkeit und Bewegung. Ergänzt werden sie durch diverse Raumtemperaturfühler, Bewegungs- und Helligkeitsdetektoren sowie Außenhelligkeitssensoren. Das erlaubt die umfassende Erhebung sämtlicher Parameter, die für eine bedarfsgerechte, energieeffiziente Steuerung von Raumtemperatur, Heizung und Beleuchtung wichtig sind. Das elektronische Heizkörperventil SAB+, das über eine fortlaufende Einzelraumregelung verfügt, bietet im Aufenthaltsraum zusätzliche Vorteile.
Durchdacht und kosteneffizient ist auch die Energieversorgung der Sensoren. Dank ihrer Ausstattung mit Solarzellen und intelligentem Energy Harvesting trugen sie nicht nur zur drastischen Reduzierung des Montageaufwands im Depot bei. Durch den energieautarken Betrieb und den Wegfall von Wartungsarbeiten verhelfen sie der RATP darüber hinaus im täglichen Einsatz zu Zeit- und Kosteneinsparungen. Das gilt auch für das elektronische Heizkörperventil, dessen intelligentes Design die Wärmedifferenz zwischen Heizkörper und Raum nutzt, um die für den Betrieb benötigte Energie zu gewinnen.
Flexible Umsetzung – hohe Energieeffizienz
Mit dem Ergebnis ist Yann hoch zufrieden: „Mithilfe des Thermokon-Portfolios ist es uns gelungen, die Gebäudeautomation in unserem Depot flexibel und individuell zu realisieren. Sowohl bei der Installation als auch im täglichen Betrieb profitieren wir dabei von erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen. Durch die Optimierung der Energieeffizienz können wir zudem ein Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit setzen.“